Die Szenario Analyse
Teil 2: Die Zahlen

In einem optimalen Szenario würden alle unsere Besucher den Prozess im ersten Schritt betreten, in der richtigen Reihenfolge konvertieren und das Szenario komplettieren ohne irgend eine andere Seite zu besuchen.
Allerdings sind die wenigsten Szenarien so optimal angelegt, sonder bieten viel Platz für Verbesserungen - fehlende Informationen für den Besucher, ein optionaler Schritt etc. Sie sehen es gibt viele Möglichkeiten das Szenario zu optimieren. Für solche Fälle ist für uns hilfreich genau zu wissen, wie sich die Besucher durch unser Szenario schlängeln, da wir auf diese Weise die Schritte identifizieren können, welche wir verbessern könnten. Aus genau diesem Grund wurde dieser Report erschaffen und wissen Sie was - die Szenario Analyse machtt das ziemlich effektiv und gut.

Das ist auch der Grund warum die Zahlen die wir erhalten etwas verwirrend erscheinen können. Der Report verfolgt nämlich genau die Besucher Abweichungen im Szenario und konzentriert sich dabei stärker auf die einzelnen Aktivitäten als auf das Gesamtverhalten der Besucher.

Schauen wir uns das am Besten direkt in einem Beispiel an! Lassen Sie mich das an 3 Personen welche unsere Seite besuchen und in unserem Szenario agieren näher erläutern.
Zunächst die Pfade der einzelnen Besucher:

Besucher A:

• (1) Besucht Page 1.
• (2) Betritt Schritt 1 (Product Page View) im Szenario.
• (3) Besucht Page 2.
• (4) Kehrt zu Schritt 1 zurück.
• (5) Besucht Page 3.
• (6) Betritt Schritt 3 (Started Checkout), und überspringt Schritt 2 komplett.
• (7) Kehrt zu Schritt 2 zurück.

Besucher B:

• (1) Besucht Page 1.
• (2) Betritt Schritt 1 (Product Page View) im Szenario.
• (3) Besucht Page 2.
• (4) Besucht Page 3.

Besucher C:

• (1) Besucht Page 1.
• (2) Betritt Schritt 1 (Product Page View) im Szenario.
• (3) Geht direkt zu Schritt 2 (Cart Add).
• (4) Geht direkt zu Schritt 3 (Started Checkout).

Aus welchen Gründen auch immer beendet keiner der Besucher den Checkout Prozess komplett - die Gründe seien an diesem Punkt einmal dahingestellt.

Die drei Besucher sind ziemlich eindeutige Besuche, welche zur folgender Szenario Analyse geführt haben:


Abbildung 1: Besucher

Gehen wir nun Schritt für Schritt durch das Beispiel um zu verstehen, was wir hier im Detail sehen.

Den Product Page View welchen wir oben links sehen kommt von Besucher A, genauso die beiden Besuche welche wir oben rechts sehen. Bei diesem Besuch hat sich der Besucher also eine Product Page angesehen und ist dann zum Beginn des Checkout Prozesses gesprungen. Wenn wir nun versuchen würden die Zahlen zu addieren würden wir die Anzahl der Besuche verdreifachen - der gesamte Weg gehört aber zu diesem einzelnen Besuch, zeigt aber verschiedene Pfade durch das Szenario an. Dies ist einer der Gründe warum die Zahlen nicht 1:1 aufgehen.
Gehen wir nun zu Schritt 2. Besucher C konvertiert von Schritt 1 zu Schritt 2, welcher der einzige Besuch ist, welchen wir über dem grünen Pfeil, der zu Schritt 2 führt, sehen. Jedoch haben wir zusätzlich noch Besucher A vertreten, welcher sich von Schritt 3 zu Schritt 2 bewegt hat. Können Sie erkennen wie dies die Zahlen beeinflusst?
In Schritt 3 sehen wir erneut, dass Besucher C direkt von einem Schritt zum nächsten konvertiert ist. Daraus resultiert der eine Besuch bei dem blauen, nach unten gerichteten Pfeil. Beide Besucher A und C waren bei Schritt 3, weshalb wir bei diesem Schritt 2 Besuche sehen können. Besucher A ist auch auf der linken Seite erkennbar, da der Besucher eine Product Page angesehen hat und danach zum zu Schritt 3 gekommen ist. Letztendlich ist Besucher A ebenfalls auf der rechten Seite, da dies der Besuch ist, welcher von diesem Schritt zurück zu Schritt 2 gegangen ist.

Dieser Report zeigt uns also auf, wie sich der Besucherfluss durch die einzelnen Szenario Schritte bewegt hat - es gibt aber keine Möglichkeit eine entsprechende Besucherzahl des Szenarios an sich zu erfassen. Dazu wurde der Report allerdings auch nicht entworfen.

Lassen Sie uns nun mit einer weiteren Sichtweise der Szenario Analyse auseinander setzen - den Eingangs- und Ausgangsseiten des Szenarios.


Abbildung 2: Einstiegs- und Ausstiegspunkte im Szenario

Besucher A, B und C betreten das Szenario alle in dem sie sich Seite 1 ansehen. Dies spiegelt sich wieder in drei Besuchen auf der linken und den drei Besuchen auf der Produkt Seite. Was wir nicht sehen ist der zweite Besuch welcher in diesem Schritt stattgefunden hat. Dieser wird stattdessen in der Step Transistion Ansicht dargestellt. Rechts sehen wir, dass Besucher drei zu einer anderen Seite gewechselt ist und nicht mehr in unser Szenario zurückgekehrt ist.
Besucher C konvertierte von Schritt 1 zu Schritt 2, welcher somit unser einziger Besuch ist den wir in Schritt 2 sehen. Jedoch haben wir bei diesem Schritt zwei Besuche welche nicht vermerkt werden. Um dies zu verstehen müssen wir zu Besuch A zurückgehen. Dieser Besuch hat nicht von Schritt 1 zu Schritt 2 konvertiert. (er sprang von Schritt 1 zu Schritt 3 und zurück zu Schritt 2), noch betrat er das Szenario in Schritt 2 (er sah zuerst Schritt 1). Dieser Besuch viel einfach gesagt aus der Reihe - war aber immer noch ein Besuch von Schritt 2. Daraus resultieren also die beiden Besuche in diesem Schritt. Zudem sehen wir einen weiteren Grund, warum diese Zahlen nicht automatisch das Selbe ergeben.

Besucher A macht die ganze Angelegenheit noch etwas komplizierter - dies ist der Besuch, welcher das Szenario oder die Webseite komplett verlassen hat. Dies ist der Besuch rechts neben Schritt 2.
Besucher C ist nun der einzige Besuch der noch da ist und welchen wir als von Schritt 2 zu Schritt 3 konvertiert sehen. Jedoch sehen wir bei diesem Schritt erneut zwei Besuche und wieder ist es unser guter alter Besucher A, welcher mit angezeigt wird. Das war Besucher As Seitenaufruf Nummer sechs. Der Besuch welchen wir an dieser Stelle enden sehen ist Besucher C, da dieser nicht zu Schritt 4 gegangen ist.

Einmal mehr sehen wir, dass diese Zahlen nicht miteinander aufgehen aufgrund von Besuchen auf unserer Webseite, welche nicht der Reihe nach das Szenario durchlaufen. Nehmen Sie das beispielsweise mal 10.000 Besuche und Sie werden schnell erkennen, warum diese Zahlen keine verlässliche Angabe zu den Besuchen des Szenarios sind.

Im Gegensatz zu den anderen WebTrends Reports, welche sehr genau und leicht zu verstehen sind, wirkt die Szenario Analyse etwas verwirrend, da man keine sauberen Zahlen erhält. Auf der anderen Seite ist es aber genau das, was den Report so wertvoll macht. Wir können exakt sehen was, an welchem Schritt des Szenarios passiert und wir erkennen wann und wo Besucher unser Szenario betreten und wo Sie es wieder verlassen. Das sind genau die Informationen welche uns die Möglichkeit geben zu handeln. So können wir jeden einzelnen Schritt des Szenarios dahingehend optimieren, dass die Besucher im jeweiligen Schritt immer die Informationen haben welche Sie benötigen, um zum folgenden Schritt zugehen und letztendlich das Szenario erfolgreich zu durchlaufen.

Damit Sie sich aber letztendlich doch noch eine wenig besser fühlen, was das Zusammenspiel der einzelnen Zahlen betrifft, haben wir noch ein letztes Bild für Sie.
Schauen Sie es sich einmal an:


Abbildung 3: Zusammenspiel einiger Zahlen im Szenario


Wir hoffen Ihnen die Szenarioanalyse mit unseren beiden Teilen etwas näher gebracht zu haben. Da dieses Thema nicht ganz so leicht zu verstehen und das Beispiel ein wenig abstrakt ist, freuen wir uns Ihnen weitere Fragen persönlich am Telefon oder per Email zu erläutern.

Wir freuen uns über Ihr Feedback und wünschen Ihnen viele Erfolge mit der Szenario Analyse!